Victoria Karner

„DAS GLÜCK KOMMT ZU DENEN, DIE LACHEN“

Ausstrahlung, Sympathie, Charme, Humor und Disziplin. Victoria Karner vereint diese besonderen Qualitäten. Ihrem strahlenden Lächeln samt der gigantischen, positiven Ausdruckskraft kann sich kaum jemand entziehen.

Victoria ist Model. „Schön sein“ – und das auf Knopfdruck. Vor der Kamera zu stehen und sich zeigen zu dürfen, ist ein Traumberuf vieler junger Mädchen. Damit alleine ist es aber nicht getan: In unterschiedliche Rollen zu schlüpfen, auf die Wünsche der Kunden einzugehen und dabei immer noch – unabhängig der externen Gegebenheiten – das „perfekte“ Foto abzuliefern, ist meist „harte“ Arbeit.

Victoria Karner

Bereits mit 16 Jahren wurde sie von einer Modelagentur entdeckt. Ihrem bescheidenen Wesen entsprechend, bezeichnet sie ihren Karriereweg „einen Werdegang, der von viel Glück gesegnet ist“. Glück ist sicherlich ein Stück des Erfolgskuchens, allerdings nur ein Teil davon. Der Rest des Kuchens beinhaltet: Disziplin, Verlässlichkeit, Professionalität und eine bewusste, konsequente Entscheidung, diesen Berufsweg gehen zu wollen.

Lasst euch überraschen, welche Chancen und Möglichkeit der Beruf „Model“ bereithält. Victoria Karner liefert genug Stories dazu. Wir könnten ja in der Zwischenzeit schon einmal den Fanclub „Victoria Karner“ starten.

 

Viel Freude beim Lesen!

Dein Start ins Modelbusiness. Wie gelingt so ein großer Schritt?

Ich muss ehrlich sagen, ich hatte stets großes Glück. Mit 16 Jahren erhielt ich von meinem Papa zu Weihnachten einen Gutschein für ein Fotoshooting. Bei diesem Shooting ist durch einen glücklichen Zufall “People2People” (Modelagentur aus OÖ) auf mich aufmerksam geworden. Seit diesem Tag bin ich dort unter Vertrag.

Ich arbeitete bereits während der Schulzeit als Model. Meine Eltern haben mich dabei sehr unterstützt. Sie erkannten schnell, wie sehr mir der Job Freude bereitete. Mein damaliger Klassenvorstand war mir ebenso eine große Stütze. In den Sommerferien arbeitete ich in Mailand als Model und habe schon früh gelernt, Job und Schule unter einen Hut zu bekommen.

Wie ging es nach dem Abschluss deiner Matura weiter?

Viele meiner Freunde haben zu studieren begonnen. Ich habe mich weiter für den Weg als Model entschieden. Ein Job, der oft das Leben aus dem Koffer mit sich brachte und vielerlei Ortswechsel von mir verlangte. Dabei konnte ich bereits in Mailand, in Barcelona, in Paris und auch in Kapstadt arbeiten. Zwei Jahre lang war ich eine permanent Reisende. Das Heimkommen nach Oberösterreich war jedes Mal etwas Besonderes.

Mit meiner Agentur „People2People“ hatte ich stets Glück und konnte viele Stammkunden verzeichnen. Das hat gut funktioniert, sodass ich in meiner Selbstständigkeit nie mit dem Thema „Unsicherheit“ zu kämpfen hatte. Ich bin mit 25 Jahren noch einmal ins Ausland und war dann bis Dezember 2019 in London. Ich liebe diese Stadt und es war großartig, trotzdem arbeite ich gerne in Österreich oder Deutschland. Der Bezug zur Familie und meinem Zuhause war und ist mir immer wichtig. Derzeit pendle ich beruflich zwischen Wien, Linz und München. Das Leben aus dem Koffer lässt sich nicht vermeiden.

Welche drei Dinge dürfen in deinem Koffer nicht fehlen?

Das richtige Abschminkzeug, Ladekabeln und ein Buch. Nur „netflixn“ ist dann auch langweilig. 😉

Hast du Vorbilder, die dich auf deinem Weg positiv beeindrucken?

Das ist eine ganz schwierige Frage – da muss ich tatsächlich überlegen.

Es sind ganz viele. Ich folge auf Instagram ganz vielen verschiedenen Menschen, die ich auf meiner Reise kennengelernt habe. Eine davon ist die Sofia. Das ist eine Griechin, die in Deutschland lebt und die habe ich 2013 in Kapstadt kurz kennengelernt. Sie geht ihren Weg völlig authentisch. Ihr folge ich auf Instagram. Sie war zuerst Model, dann ist sie immer mehr ins Influencer-Business gekommen, hat ein Buch geschrieben und jetzt ist sie Yogalehrerin. Sie hat alles, was man in der Kreativ-Branche machen kann, abgehakt.

Hattest du mit 16 Jahren genug Selbstsicherheit, um als Model zu arbeiten?

Grundsätzlich Ja! Anders wäre dieser Beruf sehr schwierig. Denn du bekommst auch ganz viele NEINS von allen Seiten und damit musst du umgehen lernen.

Daraus habe ich viel gelernt. Ich bin auf meinem Weg geblieben und konnte ein Nein richtig zuordnen und versuche es nicht persönlich zu nehmen, auch wenn das nicht immer leicht fällt. Und eines hat sich immer wieder gezeigt: Wenn es jetzt ein NEIN ist, wird es beim nächsten Mal ein JA.

Was stärkt dich Victoria – wie schaffst du es, auf deinem Weg bei dir zu bleiben?

Meine Mama ist mir eine unglaubliche Stütze. Es gibt immer wieder Momente, in denen man sich denkt: „hätte ich doch was Ordentliches gelernt“ oder  „hätte ich doch studiert“. Dann rufe ich meine Mama an und die sagt mir dann immer: „Victoria, wie viele Tage arbeitest du im Monat? Was verdienst du? Was möchtest du alles machen in deinem Leben? – Ach wirklich, du machst eh alles in deinem Leben, was du möchtest – na dann passt alles!“ Ohne meiner Mama hätte ich das in diesem Ausmaß, in dieser Freiheit und Vollkommenheit gar nicht durchziehen können.

Mein Freund, der aus einer ähnlichen Branche kommt, unterstützt mich natürlich auch. Wir stärken uns gegenseitig. Ich habe keinen Job, wo ich von Montag bis Freitag arbeite.  Das ist für viele Menschen nicht verständlich. Das klassische Wochenende gibt es bei mir nicht.

Victoria Karner

Welche Tipps hast du für Mädchen und Jungs, die gerne in das Model-Business einsteigen möchten?

Die Grundvoraussetzung ist dabei, es wirklich zu wollen und die passende Agentur für sich zu finden. Die richtige Agentur ist nicht, die sagt, was du an dir verändern musst (Haarschnitt, Gewichtsabnahme…) sondern jene, die für dich den richtigen Kunden sucht.

Jeder Mensch kann als Model arbeiten, vor allem mit einer guten Agentur, die einen in die passende Richtung bringt. Das war vor 10 Jahren noch anders.

Mittlerweile ist es nicht mehr dieses Körperbild, das so perfekt sein muss, sondern du musst Ausstrahlung mitbringen und Entertainment. Als Zusatzpaket agiert man als Unterhalter*in, so, dass der „Schmäh rennt“. Ich trau mir zu sagen, dass ich das gut kann. Wenn du bei einem Shooting bist, kannst du noch so schön sein, es braucht immer dieses gewisse Extra, damit der Kunde und der Fotograf dich in Erinnerung behalten und du langfristige Kontakte knüpfst.

Ein kurzer Blick zurück an deine Schulzeit? Was ist geblieben?

Ich war stets viel unterwegs und habe dabei zu Hause viel verpasst. Das Schöne an der Schulzeit war sicherlich, dass ich regelmäßig meine Freunde sehen konnte. Dieses leichtfüßige Leben zwischen 18 und 22 Jahren hatte ich nicht. Das ist das tatsächlich das Einzige, wo ich mir ab und zu leid sehe. Dafür durfte ich – gemeinsam mit meinen Modelkollegen – viel erleben.

Für welches Shooting wirst du am liebsten gebucht?

Ganz einfach – für jedes Shooting, das mit einem Lächeln verkauft wird. Das trau ich mir zu sagen, dass ich dafür zu 100 Prozent die richtige Person bin!

Wie gehst du in deinem Beruf mit Disziplin um?

Disziplin ist grundsätzlich wichtig – nicht nur für den Beruf, sondern auch für das geistige und körperliche Wohlbefinden. Ganz egal, was man macht. Disziplin hat viel mit Routine zu tun und ich finde, es ist eine gute Routine, Wiederholungen in sein Leben zu integrieren. Da gibt es ein Interview von einem Soldaten, der sagt: „Wenn du in der Früh aufstehst und dein Bett gleich machst, ist das schon der erste positive Schritt und du hast bereits die erste Hürde geschafft.“ Diese Disziplin brauchen wir alle.

Das ist auch mit der Ernährung so. Wenn man sich nur von Pizza und Schokolade ernährt, wird es uns einfach nicht gut gehen und wenn wir uns nicht bewegen, wird es uns auch nicht gut gehen. Aber natürlich ist Pizza und Schokolade köstlich. Es ist die Mischung, die’s ausmacht. Ich mache sechs Mal in der Woche Sport. Das gehört auch zu meiner Routine.

Victoria Karner
„Probier‘ so lange, bis du das Richtige für dich gefunden hast“​
Victoria Karner
Victoria Karner
Model

Was würdest du Jugendlichen raten, die noch ohne Plan sind für ihre berufliche Zukunft?

Ich kann nur jedem davon abraten, wenn zum Beispiel alle aus deiner Familie Mediziner sind, dass man sich auch entschließt, diesen Weg einzuschlagen, ohne vorher bewusst darüber nachzudenken.

Ich finde es gut, dass es so viele Möglichkeiten gibt. Wenn ich mit 32 Jahren draufkomme, dass ich doch noch studieren möchte, dann mach ich das halt. Ich habe in meinem Bekanntenkreis Freunde, die haben mit 30 beschlossen, sie möchten Zahntechnik studieren und haben im Anschluss daran eine gemeinsame Ordination aufgemacht. Die sind gemeinsam nach Budapest gezogen, haben 6 Jahre studiert sind mit 36 Jahren zurück und haben eine Ordination eröffnet.

Wir dürfen so lange danach suchen, bis wir es gefunden haben.

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