Franz Brandl

„Lieber einen offenen Austausch untereinander, als sturer Einzelkämpfer zu sein – davon profitieren alle."

Die bewusste Zeit zahlt sich aus, das weiß Franz Brandl.

Allerdings muss man nicht mehr ganz so früh wie „damals“ aufstehen, um das Brot rechtzeitig vorzubereiten, damit es morgens zeitgerecht fertig ist. Es hat sich auch beim Brotbacken vieles modernisiert.

Früher sind die ersten Schritte zwischen Mitternacht und 02:00 Uhr entstanden. Heute kommt der „Mischer“ erst um 02:00 Uhr. Durch die technischen Neuheiten hat sich dieser Ablauf verschoben und die Nachtarbeitszeit ein Stück verkürzt.

Wir haben uns damals bewusst für das Handwerk der Bäckerei entschieden. Keine Backmischungen, sondern ehrliche Qualität. Diesem Leitsatz sind wir treu geblieben.

Semmerl oder Salzmohnflesserl

Wenn Not am Mann ist oder bei der Kreation von Neuem.

Das ist unterschiedlich. Es kann sehr schnell gehen oder auch etwas länger dauern. Es braucht unbedingt den Faktor „Zeit“. Außerdem bereichern die Mitarbeiter:innen die Entwicklung.

Wir haben Gott sei Dank das Glück, dass wir auch tolle Schüler:innen aus der HTL Wels für Lebensmitteltechnologie bekommen. Sie bereichern uns immer wieder.

Eine gute Zusammenarbeit ist wichtig, vor allem die Loyalität.

Und es gehört, wie bei allem, auch Glück dazu – wie etwa, dass man einen guten Backstubenleiter findet. Wir haben einen intensiven Kontakt zur HTL Wels. Einige unverkennbare Bäcker haben wir ein Stück auf ihrem Weg begleiten dürfen.

Georg Öfferl, Gerhard Hinterwirth… – es gibt Unzählige. Viele von ihnen haben immer wieder Ideen und Veränderungs-Inputs mitgebracht, die uns als Bäckerei weitergeholfen haben. Für diesen gegenseitigen Austausch bin ich sehr dankbar und schätze es stets auf Neue, wenn neue Praktikant:innen, Schüler:innen und natürlich Mitarbeiter:innen ihre Ideen miteinfließen lassen.

Netzwerken im Allgemeinen, der Austausch unter den Bäckern…  – das sind wichtige Bereicherungen. Die „Eigenbrotler“ sind das beste Beispiel dafür. Wir Bäcker können immer etwas voneinander lernen.

Zur richtigen Zeit auf Veränderungen zu reagieren. Egal, ob es die Veränderungen am Arbeitsmarkt sind, den Erwartungen der Mitarbeiter:innen gerecht zu werden.

Als Chef ist man gefordert, „etwas zu Ende“ zu denken. Wenn du etwas verändern möchtest, neue Gebäcksorten einführen willst oder mit deinen Mitarbeiter:innen Arbeitszeitmodelle einführen willst – du bist gefordert, den gesamten Prozess zu betrachten und das Beste daraus zu machen.

Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten positiv sind. Wie haben zum Beispiel einen zweiten Ruhetag eingeführt, damit die Mitarbeiter*innen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen frei haben.

Das ist gar nicht so einfach. Denn die Vielzahl der Möglichkeiten, die heute einem Jugendlichen offenstehen, bedeuten auch irgendwie die „Qual der Wahl“. Auf sein Bauchgefühl zu hören, hilft sicherlich, aber eine Garantie, dass es der richtige Weg ist,

gibt es nicht. Es muss einen erfüllen und man darf auch Umwege einschlagen. Umwege sind erlaubt.

 

Wenn ich mir Georg Öfferl anschaue, er hat eine technische Ausbildung und hat dennoch den Bäckerei-Betrieb seiner Mutter übernommen und macht einen Spitzenjob. Georg hat auch den Beruf nicht von der Pike auf gelernt – trotzdem macht er ihn sehr gut.

Auf alle Fälle einen kreativen. Sicher keinen Bürojob. Fotografieren hat mir immer gut gefallen. Tischler ist auch ein schöner Handwerksberuf.

In der Zeit von Corona sind Freundschaften entstanden, innerhalb derer wir auch Kooperationsgemeinschaften entwickelt haben. Dabei stand das gemeinsame Kochen im Vordergrund.

 

Zuerst war der Buchtitel noch Brandl & Friends, doch aufgrund des Regionalitätsbezuges haben wir uns für Brandl und seine Freunde entschieden.

Doris Berger, die Autorin sorgte für die Kraft der Worte.

 

Alle, die im Buch mitvertreten sind, stehen zusätzlich für Qualitätsbewusstsein. Ein Projekt, das in Kooperation mit der Grafik-HTL-Linz umgesetzt wurde. Die Schüler:innen haben das Buchprojekt begleitet und das Layout entwickelt. Sie waren super engagiert und haben es perfekt umgesetzt.

Arbeit kann das Leben erfüllen und dir Bestätigung geben.  Es gibt stets Höhen und Tiefen. Und: Die Arbeit darf auch Spaß machen.

Das ist nicht immer einfach, vor allem im Verkauf. Darum haben wir auch eine 5-Tage-Woche eingeführt, um mehr Lebensqualität für die Mitarbeiter:innen zu schaffen.

Auch in der Bäckerei haben wir eine 5-Tage-Woche eingeführt. So haben die Mitarbeiter:innen – wie im Verkauf – zwei aufeinanderfolgende Tage frei. Es ist eine Erhöhung der Lebensqualität.

Zusätzliche interne Feierlichkeiten wie Firmenfeiern und Betriebsausflüge schweißen unser Team zusammen und tragen bei für ein gutes Miteinander.

Handwerkliches Geschick, Kreativität, Liebe zum Brot. Die körperlichen Anstrengen sind nicht mehr so belastend wie früher.

Ein Gefühl für den Teig, für die Zutaten… – man muss den gesamten Kreislauf verstehen.

Wertschätzung und ein ehrlicher Umgang. 

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